Iran greift Israel mit Drohnen und Raketen an - Eskalation in Folge des Anschlags auf Irans Botschaft in Syrien

Der Iran hat in der Nacht vom 13. auf den 14. April 2024 den Staat Israel mit schätzungsweise über 300 Drohnen und anderen Flugkörpern angegriffen. Der Angriff wurde gegen kurz vor 23 Uhr deutscher Zeit den deutschen Medien über die israelische Armee bekannt. Die Drohnen haben israelisches Staatsgebiet, wie nach Prognose, in den frühen Morgenstunden erreicht. Israel wehrte die meisten Geschosse und Flugkörper rechtzeitig ab, teilweise auch schon bevor diese israelisches Staatsgebiet erreicht hatten, so Militärsprecher Arye Sharuz Shalicar gegenüber tagesschau24. Es schlugen wohl nur wenige Geschosse in Israel ein.

Der Angriff war ein Vergeltungsschlag in Folge des mutmaßlich israelischen Angriffs auf die iranische Botschaft in Syrien am 01. April. Iran hatte mehrmals Vergeltung dafür angekündigt. Trotz internationaler Versuche das iranische Regime zu Mäßigung aufzurufen, startete die iranische Revolutionsgarde nun diesen Angriff. 

Israels Militärsprecher Daniel Hagari bedankte sich unter anderem auch bei den Verbündeten USA und Frankreich, die mitgeholfen hatten, den Angriff abzuwehren. Auch Großbritannien und Jordanien haben wohl geholfen die Geschosse abzufangen. 99 Prozent der Geschosse seien so unschädlich gemacht worden. ARD-Korrespondent Christian Limpert berichtete, es solle wohl 31 verletzte Menschen nach dem Angriff geben, darunter sei ein siebenjähriges Mädchen schwer verletzt. Der israelische Rettungsdienst meldete in der Nacht einen schwer verletzten Jungen in der Nähe der Stadt Arad in der Negev-Wüste. Die israelische Armee zeigte sich trotzdem zufrieden mit der größtenteils erfolgreichen Abwehr der Attacken. 

Die internationalen Reaktionen fallen vielfältig aus: Bundeskanzler Olaf Scholz meldete sich von seiner China-Reise zu Wort: Er verurteile den iranischen Angriff auf Israel auf das Allerschärfste. Er warf dem Iran vor, einen Flächenbrand in der Region zu riskieren. US-Präsident Biden kritisierte den Iran ebenfalls und sicherte Israel die amerikanische Unterstützung zu. Er traf sich bereits in den frühen Morgenstunden europäischer Zeit mit seinem Außenminister und weiteren MitarbeiterInnen zur Beratung der Situation. Italiens Ministerpräsidentin Meloni hat für heute Nachmittag eine Videoschalte der Regierungschefs der G7, der sieben größten volkswirtschaftlichen Industriestaaten der Welt, einberufen, Olaf Scholz wird sich mit abhörsicherer Technik aus China dazuschalten. Auch der UN-Sicherheitsrat soll heute noch tagen. Das israelische Kriegskabinett soll am frühen Nachmittag zusammenkommen um das weitere Vorgehen zu beraten. Es wurden bereits Stimmen aus Israel laut, die einen Gegenangriff fordern. US-Präsident Biden habe wohl verlauten lassen, dass die USA einen solchen Angriff nicht unterstützen würden, so hört man es aus diesen Kreisen.

Der Iran hatte Israel mit einer noch stärkeren Antwort gedroht, sollte Israel „noch einen solchen Fehler“ machen. Auch die USA seien über das schweizerische Außenministerium gewarnt worden. Im iranischen Parlament (heute ist ein normaler Arbeitstag im Iran) wurde der Angriff von den regimetreuen Politikern gefeiert. Auch auf den Straßen der iranischen Hauptstadt Teheran feierten Regime-AnhängerInnen die sogenannte „Racheaktion“. 

Das russische Außenministerium schaltete sich ein und erklärte, man zeige sich „extrem besorgt“ und rufe alle beteiligten Parteien zur Mäßigung auf. In Deutschland werden Forderungen laut, der Bundeskanzler solle in China daran appellieren, sich mäßigend einzubringen. 

Der israelische Luftraum und auch der jordanische sind mittlerweile wieder geöffnet. Sie waren über Nacht geschlossen worden. 

Die Bundesaußenministerin äußerte sich um zwanzig nach zwölf mittags am Sonntag nach der von ihr geleiteten Sitzung des Krisenstabes der Bundesregierung. Sie verurteilte den Angriff und sicherte Israel Deutschlands volle Solidarität zu. Außerdem appellierte sie an alle deutschen Staatsbürger, die sich in der Region aufhalten oder aufzuhalten gedenken, die Reisewarnungen des Auswärtigen Amts ernst zu nehmen und möglichst die Region zu meiden und zu verlassen. Die Lufthansa Group setzt bis Montag alle weiteren Flüge nach Amman, Beirut, Erbil und Tel Aviv aus. Alle Flugzeuge der Lufthansa Group werden zudem die Lufträume über Israel, Jordanien und dem Irak bis auf weiteres umfliegen. Auch Teheran wird bisher weiter nicht angeflogen. Zahlreiche Flughäfen im Iran werden auch noch bis Montag früh außer Betrieb sein, wie die staatliche Nachrichtenagentur dort mitteilte. 

Der iranische Angriff wurde von Israel größtenteils abgewehrt. Eine weitere Eskalation in der Region kann im Moment noch nicht weiter abgesehen werden. Die Reaktionen, auch die internationalen, sind vielfältig. Weiteres bleibt abzuwarten.


Jano Schwerdfeger (10a)

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