Historische Börse in Kopenhagen brennt - „Notre-Dame-Moment Dänemarks“

Die Historische Börse in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen steht in Brand. Am Morgen des 16.04.2024 gegen 07:30 Uhr brach dort nach Angaben der Feuerwehr ein Feuer aus. Dieses breitete sich schnell und schwer erreichbar unter dem Kupferdach des Gebäudes aus. Zur Mittagszeit stürzte der ikonische Turm des Gebäudes, der sich aus den ineinander geschlungenen Schwänzen vierer Drachen bildet, ein.

Das Gebäude beherbergt heutzutage eine Handelsgesellschaft und eine große Kunstsammlung. Passanten halfen am Morgen noch spontan, Gemälde und weitere Kunstobjekte aus dem Gebäude zu retten. Diese sind jetzt größtenteils in der Nationalgalerie untergebracht. 

Das Gebäude ist über 400 Jahre alt und prägt das Stadtbild Kopenhagens maßgebend. Es ist eines der Wahrzeichen Kopenhagens und ist, auch aufgrund seiner Historie, gesellschaftlich tief verwurzelt. 

Deshalb ist auch das Entsetzen vieler Däninnen und Dänen groß. Der dänische Verteidigungsminister verglich deshalb den Brand und seine Wirkung mit dem in Notre-Dame, der berühmten Pariser Kirche, vor fünf Jahren. Viele Bürgerinnen und Bürger Kopenhagens zeigten sich entsetzt. Trauer machte sich breit.

Die Feuerwehr konnte das Feuer am Nachmittag unter Kontrolle bringen. Die Einsturzgefährdung des Gebäudes ist unsicher. Die Gefahr, dass sich das Feuer auf andere, benachbarte Gebäude ausbreitet ist, ist nicht mehr real. Gen Nachmittag waren auch die Flammen nicht mehr so vollumfänglich sichtbar wie noch am Morgen, eine große Rauchsäule stieg allerdings weiter auf, diese war weithin sichtbar, sogar über den Öresund (die Meerenge, die Dänemark und Schweden trennt; zwischen Kopenhagen und Malmö).

Das nahegelegene Finanzministerium und Teile des Christiansborgschlosses wurden evakuiert. Für das dänische Regierungsgebäude und das Parlamentsgebäude bestand Gefahr durch den möglichen Einsturz der Börse und Übergreifen der Flammen. Die Historische Börse ist mittlerweile fast vollständig eingestürzt, tragende Strukturen des Gebäudes schwer beschädigt.

Knapp 120 Feuerwehrleute sowie weitere Hilfskräfte sind seit dem Morgen im Einsatz. Die Polizei hat den Bereich rund um die Alte Börse weiträumig abgesperrt.

Das Gebäude wurde zur Zeit restauriert. Deshalb war es auch in Baugerüst eingepackt. Diese Baumaßnahme sollte Renovierungsfehler aus dem 19. Jahrhundert rückgängig machen und das Gebäude wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen. Die Kopenhagener hatten deshalb auch in letzter Zeit keine Gelegenheit mehr, ihre Historische Börse in ihrem normalen Zustand zu sehen.

Die Löscharbeiten werden wohl noch Stunden dauern. Was danach noch zu retten ist, ist nicht abzusehen. Die Beschädigung wird massiven Ausmaßes sein.

Das Feuer erinnerte an den Brand in der Pariser Kirche Notre Dame, fast auf den Tag genau vor fünf Jahren am 15.04.2019. Damals war im Dachstuhl der Kirche ein Feuer ausgebrochen und die Kirche fast vollständig niedergebrannt. Heute ist die Restaurierung und Wiederherstellung fast vollständig abgeschlossen, in Rekordarbeit und unter innovativer Hilfe vieler Beteiligter. Die Kirche galt auch als gesellschaftlich, historisch und stadtbaulich wichtiges Bauwerk und brannte am Brandtag 2019 fast vollständig nieder.


Jano Schwerdfeger (10a)

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