Zeitgeschehen: Die Anschläge von 11. September 2001 und ihr Aktualitätsbezug – ein Kommentar von Paul Müller (8a)

Am 11. September 2001, heute genau vor 21 Jahren, sind vier Flugzeuge der Fluggesellschaften American Airlines und United Airlines von islamistischen Terroristen der Al-Qaida entführt worden.

Zwei von ihnen wurden in die beiden Türme des World Trade Center in New York City geflogen. Das dritte Flugzeug stürzte ins Pentagon, das Hauptquartier des US-amerikanischen Verteidigungsministerium, im Bundesstaat Virginia.

Mit großer Wahrscheinlichkeit sollte das vierte Flugzeug ins Capitol oder ins Weiße Haus in Washington D.C. gelenkt werden. Diese Tat wollten zwei Piloten der Air National Guard mit ihren Flugzeugen verhindern, auch wenn es bedeutet hätte, sowohl sich selbst und ihr Flugzeug als auch die Passagiere im entführten Flugzeug zu opfern, um die vierte Maschine zu stoppen und gegebenenfalls zum Absturz zu bringen. Sie hatten keinen Befehl für eine derartige militärische Aktion und waren zudem nicht bewaffnet.  Dazu kam es jedoch nie, da es mutigen Passagieren dieses vierten Flugzeugs gelang, die Terroristen zu überwältigen und das Flugzeug in Pennsylvania zum Absturz zu bringen. Generalleutnant Marc Sasseville, einer der beiden Piloten, sagte dazu in einem späteren Interview: "... das ist auch der Grund, warum ich, wenn ich an den 11. September denke, nicht von dem Trauma, dem Schrecken und der Tragödie überwältigt werde, sondern von der Hoffnung. An diesem Tag hat sich gezeigt, was das Beste an uns ist. Mein Leben so normal wie möglich zu leben, ist in gewisser Weise der beste Weg, um zu zeigen, dass die Terroristen nicht gewonnen haben." Dennoch ließen bei den Anschlägen insgesamt 2996 Menschen ihr Leben.

 

George W. Bush war zum Zeitpunkt der Anschläge des 11. Septembers 2001 der amtierende Präsident der Vereinigten Staaten, er gehörte damals wie heute der Partei der Republikaner an. Aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung und der zu beklagenden Opfer in der Zivilbevölkerung, führte die U.S. Regierung mit Hilfe ihrer Armee und unter dem Rückhalt der US-Amerikanischen-Bevölkerung in den darauffolgenden Jahren zwei Kriege im Nahen Osten. Diese dienten zum einen der Vergeltung der Anschläge und zum anderen zur Demonstration der ungebrochenen Macht der USA.

Zu Beginn unterstützte die US-Bevölkerung den Krieg in Afghanistan, da viele Menschen direkt oder indirekt von den Anschlägen betroffen waren. Ihre Unterstützung begann jedoch zu schwinden, als die US-Regierung mit der Behauptung, dass der Irak Massenvernichtungswaffen entwickle oder bereits besitze, in den Irak einmarschierte. Jedoch wurden in diesem Krieg keine Beweise für die vorherigen Behauptungen gefunden.

 

Vor allem auf der Suche nach den Verantwortlichen für die Anschläge des 11. Septembers wurde massiv gegen Völker- und Menschenrechte verstoßen, wie sich durch Veröffentlichungen von geheimen Dokumenten über die Enthüllungsplattform WikiLeaks in den Jahren 2010 und 2011 herausstellte. Menschen, die sich später als unschuldig und unbeteiligt herausstellten, wurden gefoltert. Trotz der großen Anzahl an Todesopfern, die die Anschläge des 11. Septembers forderten, stellt sich die Frage, ob eine Vergeltung in der durchgeführten Form angemessen war.

Zu nationalen Auswirkungen, wie dem Verlust der Unterstützung seitens der Bevölkerung, kamen weitreichende internationale Auswirkungen. Die internationale Stellung der USA und damit verbunden das Ansehen in der Welt litt unter dem Irak-Krieg. Das Mandat zur Einrichtung eine internationalen Sicherheitsbeisstandstruppe, wie es in Afghanistan durch den UNO-Sicherheitsrat erteilt wurde, hatten die USA im Krieg gegen den Irak nicht erhalten und somit bereits durch den Angriff des Iraks das Völkerrecht gebrochen, selbst ohne die zu Massen begangenen völkerrechtswidrigen Handlungen, die im Laufe des Krieges folgten.

In einer ähnlichen Situation befindet sich die Russische Föderation seit dem 24. Februar dieses Jahres, aufgrund ihres Angriffs auf die Ukraine, der ohne Mandat des UNO-Sicherheitsrates erfolgte. Das Thema hat also an Aktualität nicht verloren und eine kritische Auseinandersetzung ist unerlässlich, um das aktuelle Zeitgeschehen beurteilen zu können.

Es soll verdeutlicht werden, dass nicht nur jetzt und durch die Russen völkerrechtswidrige Kriege geführt worden sind, sondern bereits in der Vergangenheit, auch durch westliche Länder.


Paul Müller, 8a

 

Quellen:

https://www.un.org/depts/german/de/sr-afghanistan.html

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_90774302/jahrestag-9-11-kampfjetpiloten-wolltenunbewaffnet-flug-93-zerstoeren.html

https://www.lpb-bw.de/langfristige-entwicklungen-nach-9/11#c74577

 

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